Wissen zum Thema Futterernte

🌱 Wie lässt sich Futterqualität bei der Ernte sichern – und welche Fehler drohen?

Die Qualität des Grundfutters ist ein zentraler Schlüssel für Tiergesundheit, Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit in der Nutztierhaltung. Was viele unterschätzen: Bereits bei der Ernte können entscheidende Fehler passieren, die sich später nicht mehr korrigieren lassen.
Ob Bodenverschmutzung, Witterung oder Gärfehler – dieser Beitrag zeigt die häufigsten Risikofaktoren, die sich negativ auf Silage, Heu oder Frischfutter auswirken können.

🌱 1. Verschmutzung des Futters

Ein zu niedriger Schnitt oder das Mähen bei Feuchtigkeit begünstigt Erd- und Sandanteile im Futter. Der Rohaschegehalt steigt – und damit auch das Risiko, unerwünschte Clostridien und Keime in den Silo einzutragen.
🔍 Die Folge: Fehlgärungen, Futterverderb und ein erhöhtes Risiko für Verdauungsstörungen im Tierbestand.


☁️ 2. Wetter- und Umweltbedingungen

Extremwetter wie Trockenphasen, starke Niederschläge oder Nachtfröste wirken sich direkt auf die mikrobielle Aktivität im Bestand aus.
Feuchtes Schnittgut erhöht das Risiko von Schimmelbildung, verlangsamt die Trocknung und erschwert die Konservierung. Besonders empfindlich reagieren Milchsäurebakterien, die für eine erfolgreiche Silierung essenziell sind.


🦠 3. Mikrobiologische Risiken

Kommt es während der Silierung nicht zur gewünschten Milchsäuredominanz, übernehmen unerwünschte Mikroorganismen wie Clostridien oder Buttersäurebildner die Kontrolle.
Das Resultat: Abbau von Proteinen, Bildung von Ammoniak und unangenehmem Geruch – verbunden mit massiven Energieverlusten.
Auch Hefen und Schimmelpilze finden durch Lufteintritt ideale Bedingungen – vor allem bei zu trockener oder unzureichend verdichteter Silage.


⚠️ 4. Fehler beim Silomanagement

Einige häufige Fehlerquellen in der Praxis:

  • Zu kurze Gärdauer (< 6 Wochen) → erhöhtes Risiko für Nacherwärmung

  • Mangelhafte Verdichtung → Sauerstoff bleibt im Silo

  • Langsamer Vorschub → Förderung von Schimmelbildung an der Anschnittfläche

Jede dieser Störungen kann erhebliche Einbußen bei der Futterqualität nach sich ziehen.


🔥 5. Nährstoffverluste & sensorische Veränderungen

In den ersten Tagen nach der Ernte setzt die sogenannte Restatmung ein – dabei wird Sauerstoff verbraucht, Wärme freigesetzt und wertvolle Energie verpufft.
Anzeichen für Verderb sind:
👃 Unangenehmer Geruch
📈 Erhöhter pH-Wert
🌡️ Deutliche Erwärmung nach dem Öffnen

Solche Veränderungen sind nicht nur wirtschaftlich problematisch, sondern auch kritisch für die Tiergesundheit.

Wissen mit Freunden teilen ⬇️