Wissen zum Thema Grünlandpflege

Wie beeinflusst der pH-Wert des Bodens das Pflanzenwachstum auf der Wiese? ⚖️

Der pH-Wert des Bodens zählt zu den wichtigsten Standortfaktoren auf Grünlandflächen. Er beeinflusst nicht nur die Nährstoffverfügbarkeit, sondern auch die Mikrobiologie im Boden, die Wurzelentwicklung und damit letztlich das gesamte Pflanzenwachstum.

Eine gezielte Steuerung des pH-Werts ist deshalb entscheidend für gesunde, leistungsfähige Wiesenbestände – und für hochwertiges Grundfutter.

1. Einfluss auf die Nährstoffverfügbarkeit 🌿

Der pH-Wert bestimmt, wie gut Pflanzen die im Boden vorhandenen Nährstoffe aufnehmen können.

  • Saurer Boden (pH < 5.5):
    ➤ Weniger Kalzium, Magnesium & Phosphor verfügbar
    ➤ Gefahr toxischer Konzentrationen von Aluminium & Mangan [1][2][3]
    ➤ Beeinträchtigte Wurzelentwicklung

  • Optimaler Bereich (pH 6.0–7.0):
    ➤ Ideale Verfügbarkeit der Hauptnährstoffe
    ➤ Gute Aufnahmebedingungen für Gräser, Klee & Kräuter [4][5]

  • Alkalischer Boden (pH > 7.0):
    ➤ Mangel an Mikronährstoffen wie Eisen, Bor und Mangan [1][3]
    ➤ Mögliche Mangelerscheinungen bei Pflanzen


2. Auswirkungen auf die Bodenmikrobiologie 🧫

Auch Bodenleben und mikrobielle Prozesse hängen stark vom pH-Wert ab:

  • Neutraler Boden begünstigt das Wachstum nützlicher Mikroorganismen wie Rhizobien, die Stickstoff binden und für Pflanzen verfügbar machen [3]

  • Ein zu saurer Boden hemmt diese Prozesse → weniger Nährstoffumsetzung

  • Veränderungen im Rhizosphären-Mikrobiom beeinflussen die Wurzelgesundheit und Pflanzenernährung negativ [4]


3. Pflanzenwachstum & Biomasseproduktion 🌱

Der pH-Wert hat direkte Auswirkungen auf Ertrag und Bestandesentwicklung:

  • Eine pH-Anhebung von 5.5 auf 6.3 kann den Ertrag um 1 Tonne TM/ha jährlich steigern [5]

  • Besonders empfindlich reagieren Arten wie Klee oder Deutsches Weidelgras – sie gedeihen optimal bei pH 6.3 bis 7.0 [5]

  • Auch die Bestockung, Wurzelmasse und Ausdauer werden durch den pH-Wert beeinflusst


4. Praktische Maßnahmen zur pH-Optimierung 🛠️

1. Bodenanalyse durchführen

Regelmäßige pH-Messungen geben Aufschluss über den aktuellen Zustand und mögliche Korrekturmaßnahmen.

2. Kalkung vornehmen

  • Kalk neutralisiert Bodenversauerung

  • Verbessert die Struktur und macht blockierte Nährstoffe wieder pflanzenverfügbar [2][5]

3. Düngung anpassen

  • Ammoniumhaltige Stickstoffdünger senken den pH-Wert → kalkbegleitender Einsatz notwendig

  • Organische Dünger wie Gülle ebenfalls beachten


5. Fazit: Kleine Zahl – große Wirkung 📌

Ein optimaler Boden-pH-Wert zwischen 6.0 und 7.0 ist der Schlüssel zu:

✅ hoher Nährstoffeffizienz
✅ gesunder Bodenbiologie
✅ stabilem Pflanzenwachstum
✅ mehr Biomasse & Futterqualität

Durch gezielte Kalkung, regelmäßige Analysen und eine angepasste Düngestrategie sichern Landwirte dauerhaft leistungsfähige Wiesen – und legen damit den Grundstein für ertragreiches und gesundes Grundfutter.

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