Wissen zum Thema Zetten

Wann ist das Heu bereit für die nächste Bearbeitung? 🎯

Der richtige Zeitpunkt für den nächsten Bearbeitungsschritt – ob Schwaden, Pressen oder Einlagern – entscheidet maßgeblich über die Qualität deines Heus. Doch woran erkennt man, dass das Mähgut bereit ist? Hier kommen die wichtigsten Hinweise für eine fundierte Entscheidung auf dem Feld.

1. Optische und haptische Anzeichen

💡 Das Heu spricht mit Farbe und Gefühl – man muss nur wissen, wie man zuhört:

  • Silbriger Schimmer: Das typische Zeichen angetrockneten Heus – grüne Farbtöne werden matter.

  • Blattrandwelke: Die Blätter beginnen vom Rand aus zu welken – ein Zeichen für fortgeschrittene Trocknung.

  • Rascheliges Gefühl: Das Mähgut fühlt sich trocken an und gibt beim Zerreiben nicht mehr nach.

  • Daumennagel-Test: Streift man einen Stängel ab und kein Saft tritt mehr aus, ist ein wichtiger Meilenstein erreicht.

  • Handtest: Nach dem Anfassen sollten keine Feuchtigkeitsrückstände auf der Haut bleiben.


2. Feuchtigkeitsgehalt – die Zahl zählt

🎯 Auch wenn die Sinne helfen – das Feuchtigkeitsniveau bleibt die zentrale Entscheidungsgrundlage:

  • 13–15 % Restfeuchte: Idealer Zielwert für Pressen und Einlagerung – alles darüber hinaus erhöht das Risiko für Schimmel und Verderb.

  • 30–35 % für Ballen: Wenn das Heu in Ballen gepresst wird, sollte es mindestens diesen Trocknungsgrad erreicht haben.

  • 40–45 % bei loser Einbringung: Genügt für Heutrocknungsanlagen.

  • Feuchtemessgerät nutzen: Moderne Sensorik liefert schnelle und präzise Werte direkt im Feld.


3. Praktische Tests für die Praxis

🔍 Ohne große Geräte? Kein Problem – auch mit einfachen Methoden lässt sich viel feststellen:

  • Wringtest: Bleibt der Stängel trocken und saftfrei beim Auspressen mit der Hand? ✔️

  • Barfuß über Heu: Klingt unkonventionell, wirkt aber: Fühlt es sich klamm an, ist es zu früh.

  • Ballentest: Gibt der Ballen nach oder bleibt weich? Dann ist noch Restfeuchte enthalten.


4. Fazit

Die Schnittstelle zwischen guter Futterqualität und sicherer Lagerung liegt im richtigen Bearbeitungszeitpunkt. Achte auf:

  • Farbe und Struktur des Heus

  • Fühlbare Trockenheit

  • Technische Messwerte

  • Und deine Erfahrung im Feld

Nur so sicherst du dir wertvolles Grundfutter – ohne Risiko für Verderb oder Qualitätsverluste.

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